Kritikgespräche als Chefsache: Klar führen, fair entscheiden, wirksam handeln

19. September 2025

Kritikgespräche gehören zum Kern professioneller Führung. Sie sind weder Dauerfeuer noch Tabuzone, sondern ein präzises Werkzeug, um Leistung, Zusammenarbeit und Kultur zu verbessern. Wer Kritik klar, fair und nachvollziehbar führt, stärkt Vertrauen – im Team und in die Führung. Wer sie vertagt oder verwässert, verliert an Glaubwürdigkeit.

Feedback vs. Kritikgespräch: Trennen, was unterschiedlich ist

Feedback ist laufende, entwicklungsorientierte Rückmeldung. Ein Kritikgespräch ist etwas anderes: Es greift, wenn Feedback nicht gewirkt hat oder ein gravierender Vorfall vorliegt. Dann gilt:

  • kein Small Talk, kein Beschönigen
  • der Anlass wird direkt und respektvoll benannt
  • Ziel, Erwartung und möglicher Konsequenzrahmen sind klar

Diese Klarheit schützt beide Seiten und verhindert Missverständnisse.

Vorbereitung: Fakten, Fairness, Rahmen

Sorgfalt in der Vorbereitung entscheidet über die Qualität des Gesprächs:

  • Faktenbasis: Konkrete Beobachtungen, Daten, Beispiele. Keine Gerüchte.
  • Fairness: Die betroffene Person erhält Zeit und Raum zur Stellungnahme. Zuhören ist Pflicht.
  • Neutraler Rahmen: Ununterbrochen, vertraulich, mit dokumentierbarem Verlauf.
  • Transparenz: Vereinbarungen dürfen zusammengefasst und schriftlich festgehalten werden.

Wichtig: Wer Vorwürfe erhebt, trägt die Begründungslast. Ohne belastbare Grundlage bleibt das Gespräch spekulativ – und damit wirkungslos.

Der Ablauf in fünf klaren Schritten

1) Einstieg mit Anlass und Ziel
Sie benennen ohne Umwege den Anlass und das Ziel des Gesprächs. Beispiel: „Wir sprechen heute über wiederholte Verspätungen und vereinbaren verbindliche Schritte.“

2) Sachliche Darstellung
Liefern Sie präzise Beispiele und Daten. Vermeiden Sie Bewertungen („immer“, „nie“) und arbeiten Sie mit überprüfbaren Fakten.

3) Anhören und Klären
Fragen statt belehren: „Wie sehen Sie die Situation? Was ist aus Ihrer Sicht Ursache? Welche Lösungen schlagen Sie vor?“ So entstehen Verständnis und Optionen.

4) Brücken bauen – aber begrenzt
Bieten Sie maximal drei strukturierte Klärungsrunden an: Daten prüfen, Einwände klären, Lösung anbieten. Kommt keine belastbare Einigung zustande, kündigen Sie den nächsten Schritt an. Führung heißt, Dissens nicht endlos zu parken.

5) Entscheidungen und Vereinbarungen
Treffen Sie eine klare Entscheidung oder fixieren Sie Maßnahmen mit Termin, Verantwortlichkeit und Messkriterium. Lassen Sie die andere Seite die Vereinbarungen zusammenfassen – so sichern Sie gemeinsames Verständnis.

Typische Fehler – und wie Sie sie vermeiden

  • Zwischen Tür und Angel: Kritik gehört nicht in die Kaffeeküche. Planen Sie Zeit, Ort und Struktur.
  • Monologisieren: Ein Gespräch ist kein Vortrag. Stellen Sie Fragen, lassen Sie ausreden.
  • Moralisieren: Arbeiten Sie mit Fakten und Wirkung, nicht mit Lebensweisheiten.
  • Unklare Sprache: „Besser werden“ ist kein Ziel. „Max. 5 Minuten Toleranz, ab nächster Woche“ schon.
  • Öffentlichkeit: Kritik niemals vor dem Team. Vertraulichkeit ist Pflicht.
  • Anonyme Vorwürfe als Basis: Für Alltagsvergehen gilt Transparenz. Ausnahmen sind Fälle, in denen Schutz von Betroffenen Vorrang hat.

Abschluss und Follow-up: Wirkung messbar machen

Ein gutes Kritikgespräch endet nie vage. Halten Sie fest:

  • Was genau wird bis wann verändert?
  • Woran messen wir Fortschritt?
  • Wann prüfen wir gemeinsam nach?

Setzen Sie einen Review-Termin (z. B. in 2–4 Wochen). Wird die Vereinbarung eingehalten, stärken Sie positives Verhalten. Bleibt Veränderung aus, greifen die vorher benannten Konsequenzen – nachvollziehbar und fair.

Führungskompetenz ausbauen: üben, reflektieren, begleiten

Exzellente Kritikgespräche sind trainierbar. Drei Hebel bewähren sich:

  • Training on the job: Rollenspiele mit realen Fällen, gezieltes Feedback, klare Leitfäden.
  • Qualitätssicherung: Stichproben, Peer-Feedback, kurze Debriefs nach kritischen Gesprächen.
  • Entwicklungspfad: Regelmäßige Weiterbildung in Gesprächsführung, Konfliktmanagement und Change-Kommunikation.

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